Sozialwissenschaftlicher Dienst
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Psychosoziale Notfallversorgung von Einsatzkräften der Polizei (PSNV-E)
Hinter dem Kürzel „PSNV-E“ verbirgt sich ein leistungsfähiges Hilfs- und Beratungskonzept für die Polizei Niedersachsen, das darauf abzielt, agierenden Polizeibeamtinnen und –beamten bei akutem Bedarf im Rahmen der Fürsorge ein wert- und wirkungsvolles Unterstützungsangebot machen zu können. Denn: Polizeieinsätze können körperlich wie psychisch sehr belastend sein.
In operativer Hinsicht sind zunächst die jeweiligen Regionalen Beratungsstellen (RBS) der Polizeidirektionen Hannover, Osnabrück, Oldenburg, Lüneburg, Braunschweig sowie Göttingen im Einsatzfall federführend. Ihnen zur Seite stehen sogenannte Peers, nach dem SbE/CISM-Standard (Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen/Critical Incident Stress Management) ausgebildete sowie zertifizierte Kolleginnen und Kollegen. Auch im Landeskriminalamt, der Polizeiakademie als auch der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen stehen für den Fall der Fälle Peers bereit. Gemeinsam und in gegenseitiger Unterstützung schaffen sie professionelle Teamstrukturen, die bei Bedarf ad hoc aufgerufen werden können und für den unterstützenden Einsatz vor Ort zur Verfügung stehen.
Im Rahmen einer etablierten Gremienstruktur nimmt der SWD für diese Aufgabe gegenüber den RBS eine koordinierende Brückenfunktion wahr. Darüber hinaus ist er das notwendige Bindeglied zwischen der Bundesebene, der eigenen Organisation sowie den anderen Akteurinnen und Akteuren der PSNV-E – beispielsweise in den Ehrenamtsorganisationen DRK, JUH, ASB oder Malteser Hilfsdienst in Niedersachsen.
Sofern in einem polizeilichen Einsatz für einen bestimmten Fall vorgesehene Stabsstrukturen und -funktionen aufgerufen werden, ist auch vorgesehen, dass Fachkräfte des SWD den Führungsebenen als themenbezogene Fachberaterinnen und -berater PSNV-E zur Seite stehen – als Bindeglied zwischen den Kolleginnen und Kollegen in vorderster Linie und ihrer Einsatzleitung.
Wissenstransfer Sozialwissenschaften
Die Themenfelder der zweiten Säule sind Ausdruck unseres Selbstverständnisses, unserer lernenden Organisation mit unterschiedlichen Ansätzen und Methoden beratend sowie tatkräftig unterstützend zur Seite zu stehen. Vor dem Hintergrund eigener sozialwissenschaftlicher Expertise verstehen wir uns dabei als verbindendes Element zwischen der Wissenschaft und der polizeilichen Praxis. Mit anderen Worten: Wir bieten an vielen Stellen dort einen Mehrwert, wo es darauf ankommt, polizeieigene Prozesse mit Projekte mit aktuellen Erkenntnissen aus Wissenschaft und Forschung zu verknüpfen - teils mit eigenen Initiativen und Impulsen zu wichtigen Themen – beispielsweise der Konfliktforschung.
Fach- und Prozessberatung
Im dritten Aufgabenfeld sind Themen zusammengefasst, die mit Blick auf die eigene Organisation und die darin arbeitenden Menschen einen großen Nutzen im polizeilichen Alltag bieten. Konkret gewährleisten wir die Fach- und Prozessberatung für die Regionalen Beratungsstellen (RBS) in den Polizeibehörden sowie in der Polizeiakademie Niedersachsen. In dem Zusammenhang schaffen wir beispielsweise Foren und Formate für den gemeinsamen Austausch oder organisieren aufgabenbezogene Aus- und Fortbildungen, die unsere Kolleginnen und Kollegen in den RBS begleiten und fachlich stärken.
Vor dem Hintergrund unserer Expertise denken wir derzeit darüber nach, unser Wissen auch noch stärker in die Organisations- und Personalentwicklung sowie in weitere Themenfelder einzubringen.
Wollen Sie mehr zu uns und unseren Themenfeldern erfahren? Dann rufen Sie gerne an oder schreiben uns eine E-Mail (swd@zpd.polizei.niedersachsen.de).
Besonderes Angebot: Studierenden der Sozialwissenschaften und der Pädagogik die Möglichkeit, ein Pflichtpraktikum im SWD zu absolvieren. Welche Voraussetzungen Sie dafür mitbringen müssen, erfahren Sie hier.
Artikel-Informationen
erstellt am:
28.03.2025